Umzug | Ankommen in Österreich

In diesem Kapitel erhalten Sie Einblicke in das Leben in Österreich – von rechtlichen Aspekten rund ums Wohnen über die Suche bis zum Einzug in Ihr neues Zuhause, inklusive der wichtigsten behördlichen Anmeldungen. Eine der wichtigsten Aufgaben beim Umzug ist die passende Wohnung zu finden. Wir zeigen die Unterschiede zwischen Miete und Kauf sowie die jeweils anfallenden Kosten. Sie erhalten einen Überblick über alle relevanten administrativen Schritte für einen gelungenen Start in Österreich. Ebenso erfahren Sie, wie Sie ein Auto importieren, ein Konto eröffnen und welche Regelungen für die Einreise mit Haustieren gelten.

Immobilie mieten

In Österreich ist das Mieten von Wohnungen sowohl für Einheimische als auch für ausländische Zuziehende unkompliziert möglich. Die Suche nach einer geeigneten Wohnung, ein „Mietanbot“ (verbindliches Angebot) und schließlich der Mietvertrag sind die wichtigsten Schritte. Es lohnt sich, die eigenen Wünsche und Vorstellungen realistisch zu priorisieren, kostenlose Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen und die Vertragsbedingungen genau zu prüfen.

Darüber hinaus tragen Mieter:innen auch Verantwortung für regelmäßige Sicherheitskontrollen, wie etwa Stromzählerablesung, Thermenwartung oder Kaminkehrung. Eine detaillierte Einzugs-Checkliste hilft dabei, den Zustand der Wohnung und ihrer Ausstattung zu dokumentieren. Anmeldeformalitäten, Zählerstände und laufende Checks sorgen für eine reibungslose Miet-Wohnsituation.

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Mieten vs. Kaufen

Wer mietet, zahlt in Österreich meist drei Bestandteile: Nettomiete, Betriebskosten und Mehrwertsteuer. Nebenkosten wie Strom oder Internet werden üblicherweise direkt von den Mieter:innen abgeschlossen. Seit Einführung des „Bestellerprinzips“ übernimmt meist der*die Vermieter:in die Maklerprovision zugunsten der Mieter:innen.

Der Kauf von Wohnraum steht auch Nicht-Österreicher:innen offen. Für EU-, EWR- und Schweizer Bürger:innen gelten erleichterte Regeln, während Drittstaatsangehörige eine behördliche Genehmigung brauchen (je nach Bundesland unterschiedlich). Beim Immobilienkauf fallen zusätzlich 3,5 % Grunderwerbsteuer, 1,1 % Eintragungsgebühr und Kosten für rechtliche Dienste an.

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Meldezettel & Adressregistrierung

Alle, die in Österreich wohnen, müssen sich binnen drei Tagen nach dem Einzug anmelden. Der sogenannte Meldezettel ist Grundlage für zahlreiche weitere Behördengänge – zum Beispiel die Eröffnung eines Kontos oder das Anmelden von Energie und Internet.

Für die Anmeldung braucht es das ausgefüllte Meldezettel-Formular, einen gültigen Lichtbildausweis sowie einen Wohnnachweis (Mietvertrag oder Bestätigung des Vermieters, bzw. der Vermieterin). Die Anmeldung erfolgt am Gemeindeamt oder Magistrat – bei Umzügen muss die alte Adresse abgemeldet werden.

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Strom, Gas und Wasser

Strom und Gas werden in Österreich nicht automatisch mitvermietet, sondern müssen separat angemeldet werden. Die Auswahl eines passenden Anbieters ist unkompliziert – Preisvergleiche sind über Vergleichsplattformen wie „durchblicker.at“ möglich.

Die Freischaltung erfolgt nach Terminvereinbarung, wobei Sie persönlich anwesend sein müssen oder eine vertretungsberechtigte Person bestimmen müssen. Die Wasserversorgung übernehmen die örtlichen Behörden: österreichisches Wasser ist von hoher Qualität und stammt überwiegend aus geschützten Grundwasserzonen.

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Konto eröffnen

Für die Eröffnung eines Bankkontos ist grundsätzlich ein persönlicher Termin in der Filiale nötig – benötigt werden ein gültiger Lichtbildausweis, der Meldezettel sowie je nach Bank ein Beschäftigungsnachweis oder Student:innenbescheinigung. Das Standardkonto ist das Girokonto, das Online- und Mobile-Banking umfasst. Eine Bankomatkarte ist inklusive, Kreditkarten und Kredite erfordern in der Regel einen Einkommensnachweis.

Die Konditionen unterscheiden sich zwischen klassischen Banken und reinen Online-„Neobanken“ – letztere bieten oft kostenlose oder günstige Konten. Für Studierende gibt es meist gebührenfreie Angebote, und ein enges Netz an Automaten sorgt für unkomplizierte Bargeldversorgung.

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Telekommunikation

Internet, Kabel-TV und Festnetz werden oft als Kombination beziehungsweise Paket angeboten. Für Mobilfunk erhalten Sie in Österreich sowohl Prepaid- als auch Vertragstarife – für Letztere ist ein Wohnsitz in Österreich sowie ein Konto erforderlich.

Zu den größten Anbietern zählen A1, Magenta und Drei. Darüber hinaus gibt es zahlreiche günstige Mobilfunkmarken. Die Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen wird ständig ausgebaut und soll bis 2030 flächendeckend sein – bereits heute gibt es landesweit sehr gute 4G- und immer mehr 5G-Abdeckung.

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TV und Radio

Der ORF betreibt als öffentlich-rechtlicher Rundfunk vier Fernseh- und 12 Radioprogramme in Österreich. Seit 2024 ersetzt die neue ORF-Haushaltsabgabe die GIS-Gebühr. Die Grundgebühr liegt bei 15,30 € im Monat, mit regional unterschiedlichen Landesabgaben bis 5 € monatlich.

Jede Hauptwohnung ist beitragspflichtig, wobei für Empfänger:innen bestimmter Sozialleistungen Ausnahmen gelten (etwa bei Kinderbetreuung oder Arbeitslosigkeit). Neben dem ORF gibt es zahlreiche private TV- und Radiostationen, die das Angebot abrunden.

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Umzug mit Haustieren

Bei der Einreise mit Tieren nach Österreich sind bestimmte Vorschriften sowie Dokumente zu beachten. Hunde, Katzen und Frettchen benötigen einen EU-Mikrochip und ein Gesundheitszeugnis (bzw. EU-Heimtierausweis), das spätestens 10 Tage vor der Einreise von einer autorisierten Tierärztin bzw. einem Tierarzt ausgestellt wurde.

Für die Einreise ist eine gültige Tollwutimpfung vorgeschrieben, und die Tiere müssen mindestens sieben Monate alt sein. Für Exoten (wie Reptilien oder Vögel) können Ausnahmeregelungen gelten. Es dürfen maximal fünf Tiere pro Person mitgebracht werden – für manche Arten existieren zusätzliche Bestimmungen.

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Autoimport

Um ein Auto nach Österreich mitzunehmen, sind folgende Schritte vorgesehen:
1. Typisierung: Das Fahrzeug muss ins EU-Datenblatt eingetragen werden – meist übernimmt das der Generalimporteur.
2. Steuer (NoVA): Die Normverbrauchsabgabe wird entsprechend CO2-Ausstoß, Fahrzeugalter und Typ berechnet.
3. Zulassung: Nach Bezahlung der Steuer kann das Fahrzeug auf österreichische Kennzeichen angemeldet werden.

„Umzugsgut“ (mindestens 6 Monate im Eigentum/Benützung) ist von Einfuhrumsatzsteuer und Zoll befreit, die NoVA fällt allerdings trotzdem an. Benötigt werden Kaufvertrag, COC-Papiere und Steuer-Nachweise.

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Führerschein-Umschreibung

EU-/EWR-Führerscheine gelten in Österreich zeitlich unbegrenzt – auf Wunsch ist eine freiwillige Umschreibung möglich.

Inhaber:innen von Nicht-EU/EWR-Führerscheinen dürfen nach Wohnsitznahme sechs Monate damit fahren. Für die Umschreibung braucht es einen gültigen Führerschein, eine praktische Fahrprüfung (für die meisten Staaten), Pass, ärztliches Gutachten und Meldezettel. Für einige Länder – etwa die USA oder Kanada – entfällt die Prüfung für bestimmte Klassen.

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Übersetzungsdienste

Viele österreichische Behörden akzeptieren offizielle Dokumente in englischer Sprache, für offizielle Zwecke ist jedoch häufig eine beglaubigte Übersetzung ins Deutsche nötig. Solche Übersetzungen übernehmen beeidete Gerichtsdolmetscher:innen, die im offiziellen Verzeichnis gelistet sind. Oft ist auch eine Apostille bzw. eine weitere Beglaubigung erforderlich, z. B. bei Bildungs- und Berufsabschlüssen.

Die Kosten variieren je nach Sprache und Aufwand – gelegentlich ist eine Zwischenübersetzung über Englisch nötig (z. B. Dänisch → Englisch → Deutsch), falls keine direkt beeidete Übersetzung vorliegt.

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Deutschkenntnisse

Deutschkenntnisse sind für die Integration in der österreichischen Gesellschaft zentral und werden für zahlreiche Aufenthaltsgenehmigungen (etwa Rot-Weiß-Rot-Karte, Familiennachzug) vorausgesetzt. Für Drittstaatsangehörige ist das „Elementarlevel“ (A1) durch Zertifikate – etwa ÖSD oder Goethe-Institut – nachzuweisen. Für langfristige Aufenthalte oder bestimmte Fachberufe können auch höhere Niveaus (bis B2) erforderlich sein.

Ausnahmen gelten für Hochschulabsolvent:innen anerkannter Institutionen oder bei Nachzug zu hochqualifizierten Familienmitgliedern. Gute Sprachkenntnisse fördern Integration, berufliches Ankommen und gesellschaftliche Teilhabe.

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